17. Mai 2014

Rezension zu "Wie Blut so rot" - ein Sci-Fi-Weltraum-Abenteuer-Märchen und eine mehr als gelungene Fortsetzung

Infos zum Buch
Autorin: Marissa Meyer
Preis: 19,90 € (Gebundene Ausgabe)
Seiten: 432
Verlag: Carlsen
"Die Luna-Chroniken"-Reihe:
1. Wie Monde so silbern  (=> Meine Rezension)
2. Wie Blut so rot
3. Wie Sterne so golden (erscheint im Herbst 2014)
4. ? (Originaltitel: Winter)

Kurzbeschreibung
Zwei ganze Wochen ist Scarlets Großmutter nun schon verschwunden. Entführt? Tot? Die Leute im Dorf sagen, sie sei sicher abgehauen. Sie sei ja sowieso verrückt. Aber für Scarlet ist Grandmère alles – von ihr hat sie gelernt, wie man ein Raumschiff fliegt, Bio-Tomaten anbaut und seinen Willen durchsetzt.
Dann trifft Scarlet einen mysteriösen Straßenkämpfer – Wolf. Er fasziniert sie; doch kann sie ihm trauen? Immerhin: Die reißerischen Berichte über Cinder und das Attentat auf Prinz Kai hält Wolf ebenso wie sie für Quatsch. Aber irgendein Geheimnis verbirgt der Fremde…  (Quelle)



Achtung! Da dies der zweite Teil einer Reihe ist, könnten für alle, die den ersten Teil noch nicht kennen, Spoiler vorhanden sein.
 
Meine Meinung
Mittlerweile mag ich die Cover der deutschen Übersetzungen sehr. Sie haben einfach so was Futuristisches, das unglaublich gut zu den Büchern passt. Auf dem Cover von "Wie Blut so rot" befindet sich ein Muster aus lauter kleinen, roten Wölfen, und das hat auch einen Sinn.
"Wie Blut so rot" ist nämlich in den Grundzügen eine Neuerzählung des Rotkäppchen-Märchens. In den Grundzügen. Protagonistin Scarlet hat zwar einen roten Kapuzenpullover, sucht nach ihrer Großmutter und trifft auf einen Kämpfer namens Wolf, ABER SONST. Sonst hat Marissa Meyer mit unglaublich viel Fantasie eine wunderbare Welt erschaffen, die nicht sehr an Märchen erinnert.
Die Fortsetzung von "Wie Monde so silbern" spielt in Frankreich. Hier gibt es Androiden, Portscreens und Raumschiffe, die den Menschen das Leben erleichtern und verschönern, doch die strahlende Sci-Fi-Welt hat auch ihre Schattenseiten: Immer mehr Menschen fallen der Letumose, der Blauen Pest, zum Opfer. Und stets schwebt über allem die Bedrohung durch die Lunarier, menschenähnliche Mondbewohner mit unnatürlichen Kräften, die von der skrupellosen und machtgierigen Königin Levana angeführt werden.
Man sollte den ersten Teil kennen, bevor man den zweiten liest. Es gibt zwei Handlungsstränge: einer führt die Geschichte aus "Wie Monde so silbern" fort, ein anderer erzählt die Geschichte einer neuen Protagonistin: Scarlet.

Scarlet lebt mit ihrer Großmutter auf dem Land, pflanzt jeden Tag Obst und Gemüse an und hat liefert es an Restaurants im kleinen Ort Rieux aus. Eigentlich. Am Tag, an dem die Geschichte beginnt, ist Scarlets Großmutter bereits seit ein paar Wochen verschwunden und Scarlet ziemlich verzweifelt. Zufällig ist das auch der Tag, an dem sie in einer Gaststätte dem Straßenkämpfer Wolf begegnet.
Ich mag Scarlet. Ich finde, ihre Hilfsbereitschaft und ihre Ausraster und ihr Sarkasmus und ihr Kampfwillen machen sie zu einer vielfältigen Protagonistin, die nie langweilig wird und in die man sich dennoch hineinversetzen kann. Sie sorgt sowohl für lustige als auch für Schreckmomente und findet immer irgendwie einen Weg, weiterzumachen.
Gleichzeitig geht es aber auch mit Cinder weiter, der die Flucht geglückt ist. Ehrlich, manchmal wäre ich am liebsten in das Buch hineinmarschiert und hätte sie da rausgeholt, weil in diesem Teil so viel mit ihr passiert, was ich niemandem wünschen würde. Als Protagonistin mag ich sie mehr als Scarlet, aber nur ein klitzekleines bisschen. Ihre Gefühle sind einfach so echt und authentisch dargestellt, diese ganze Zerissenheit, die sie empfindet, weil sie ein Cyborg und noch ein paar andere Sachen ist.
Auch ein paar bereits bekannte Nebencharaktere aus Teil eins tauchen wieder auf, wie zum Beispiel Kai (jaaaa!) und Königin Levana (och neeeee). Aber es kommen auch ein paar neue hinzu. Am besten fand ich Kapitän Thorne, einen Raumschiff-Kapitän mit einem ziemlich losen Mundwerk. Ich hoffe wirklich, dass er im dritten Teil eine Rolle spielen wird.
Und Wolf. Also nee. Der kam mir von Anfang an einfach nur falsch vor. Und ich hatte recht.

Der Titel ist sehr passend gewählt, denn im Buch kommt einiges an Blut vor. Die Atmosphäre ist düsterer, ernster und heftiger als im ersten Teil; darauf sollte man sich vielleicht einstellen. Dennoch gibt es auch ein paar Witze und vor allem Scarlets Sarkasmus hat mich oft trotz Grusel zum Weiterlesen ermuntert. Der Wechsel zwischen den Erzählern ist übrigens sehr gelungen; man hat nicht das Gefühl, dass der jeweilige Strang einfach abgebrochen wird, und möchte doch wissen, wie es weitergeht. Marissa Meyers Schreibstil lässt sich sehr leicht und flüssig lesen und ist oft zwar schnörkellos und klar, aber nie langweilig.

Fazit

Ein halber Schmetterling Abzug für - ich weiß auch nicht so wirklich, wofür. Irgendetwas hat "Wie Blut so rot" gefehlt, um ein 5-Schmetterlinge-Buch zu sein. Vielleicht war es die oft düstere Atmosphäre. Aber es war auf jeden Fall sehr sehr sehr gut. Die verschiedenen Erzählperspektiven haben mich weder gestört noch verwirrt, sondern dem Buch zu einer gewissen Komplexität verholfen. Die Charaktere sind authentisch, der Schreibstil ist flüssig - das Buch ist ein wahrer Pageturner. Deswegen gibt es von mir 4,5 von 5 Schmetterlingen und eine eindeutige Leseempfehlung.

6 Kommentare:

  1. Tolle Rezension! :)
    Ich hab dich beim "Liebster Blog Award"-Tag getaggt! :)
    Lg Dusica ♥

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  2. Guten morgen :)

    Ich konnte deine Rezension jetzt leider nicht lesen, da sie -wie du selbst erwähnst- Spoiler enthalten :D Aber sie ist notiert, sobald ich mit dem ersten mir vorliegenden Buch fertig bin :D

    <3 Nadine

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    1. Die Bücher sind sooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo gut. Ehrlich :)

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