12. Januar 2014

Rezension: Die Jäger der Nacht (von Andrew Fukuda)

Infos zum Buch
Autor: Andrew Fukuda
Preis: 16,99 € (Hardcover)
Seiten: 416
Verlag: Ravensburger
Reihe:
1. Die Jäger der Nacht
2. Die Jäger des Lichts (erscheint am 1.2.2014)
3. ? (Originaltitel: The Trap)

Kurzbeschreibung
Gene hat ein tödliches Geheimnis: Er ist ein Mensch.
Alle um ihn herum sind anders. Sie sehen aus wie Menschen, aber sei lachen nie, sie spüren keine Kälte und scheuen das Tageslicht. Und sie töten normale Menschen wie Gene.
Aber dann wird ausgerechnet er erwählt, an der großen Jagd teilzunehmen. Gejagt werden die letzten Menschen, die unter einer Glaskuppel in der Savanne leben. Gene kann jederzeit auffliegen und selbst zum Opfer werden. Seine einzige Hoffnung ist Ashley June. Doch wenn er sich ihr anvertraut, riskiert er erst recht sein Leben.


Eigene Zusammenfassung
In der Ferne steigt eine Staubwolke auf.
Ich habe das Gefühl, dass meine inneren Orgene durch eine Falltür plumpsen, die sich soeben geöffnet hat.
Die Jäger kommen. So schnell.  (S. 363)
Sein Leben lang ist Gene nichts anderes als ein Schauspieler, der versucht, zu verbergen, dass er ein Hepra, ein Mensch ist. Denn die Wesen, unter denen er lebt, sind anders. Sie sind stark, scheuen das Tageslicht und sind verrückt nach Heprafleisch, das als große Delikatesse gilt.
Eines Tages wird eine Jagd auf ein paar Hepras veranstaltet, die wie Gefangene unter einer Glaskuppel in der Einöde leben. Das Los fällt ausgerechnet auf Gene. Mit von der Partie ist Ashley June, in die Gene heimlich verliebt ist. Ab nun wird alles noch viel schwieriger, denn jedes Lachen, Blinzeln oder Zucken könnte Gene vom Jäger zum Gejagten werden lassen.

Meine Meinung
Tjaaah. Ich weiß immer noch nicht, wie ich meine Gefühle über dieses Buch in Worte fassen soll, also nehmt's mir nicht übel, wenn diese Rezension etwas wirr wird. Ich geb mir Mühe, versprochen :)
Das Cover ist düster und ruft in mir eine ganz bestimmte Assoziation hervor: Versuchen, etwas zu sehen, wenn in der Nacht weder Sterne noch Mond am Himmel stehen und man eine Taschenlampe dabei hat, deren Batterien fast leer sind. Im Buch ist es so, dass das tägliche Leben in der Nacht, im Dunkeln stattfindet und alle am Tag ruhen; wobei Gene so seine Schwierigkeiten hat, weil er als Hepra oder Mensch im Dunkeln nicht so gut sehen kann wie die anderen.
Diese "anderen" werden im Buch einfach nur "Leute" genannt. Man sollte keine voreiligen Schlüsse über sie ziehen. Diese "Leute" erinnern vielleicht an Vampire oder ähnliches, aber der Autor hatte so viele neue Ideen, dass man sie auf gar keinen Fall in die Vampir-Schublade stecken darf.
Zuerst war ich mir zwar nicht ganz sicher, aber mittlerweile würde ich auf jeden Fall sagen, dass dieses Buch ins Genre der Dystopien gehört. Es gibt Hinweise darauf, dass die Welt nicht immer so war, wie sie jetzt ist, aber keine besonders eindeutigen. Und das war eins meiner Probleme: Ich wusste nicht wirklich, woran ich war. Ich hätte mir mehr Erklärungen gewünscht. Was ist passiert und wieso? Allerdings glaube ich auch, dass ein paar der Fragen im zweiten Teil geklärt werden, der schon Anfang Februar erscheint.
Aber andererseits waren irgendwann auch keine besonderen Erklärungen mehr nötig. Das Buch lebt vom Moment, von den Dingen, die in der Geschichte gegenwärtig passieren. Es lebt vom Grauen, von starken Emotionen und interessanten Charakteren.

Der Protagonist, der die Geschichte in Ich-Form und Gegenwart erzählt, ist Gene. Er ist ein Außenseiter durch und durch, da er einer der letzten lebenden Menschen ist und auf jede kleine Regung seinerseits achten muss. Seine Gedanken und Emotionen wirkten auf mich zwar verständlich und nachvollziehbar, aber irgendetwas hat mir gefehlt. Gene konnte mich nicht berühren, ich fühlte mich eher wie ein Beobachter von außen. Aber abgesehen davon war er eine tolle Hauptfigur mit einer interessanten Geschichte.
Zu den anderen sag ich hier jetzt nichts, einfach weil ich soinst zu viel verraten würde :)

Was mir an Die Jäger der Nacht gut gefallen hat, war die Sogwirkung, die die Geschichte beim Lesen auf mich hatte. Das Buch ist ein wahrer Pageturner; es vergeht keine Seite ohne Spannung. Es hat mich wirklich aufgewühlt und angespannt, Genes Erlebnisse mitzuverfolgen. Einige Stellen waren sehr brutal und detailliert, aber das passte sehr gut zur Geschichte und war erträglich. Es gab oft Überraschungen, und das Ende hätte ich so wirklich nicht erwartet. Die Spannung ist fast ausnahmslos enorm und wird an manchen Stellen beinahe unerträglich; und dann kommt doch alles ganz anders.
Der Schreibstil ist klar und meist eher schnörkellos, aber er ist auch sehr natürlich, sodass ich ab und an vergaß, dass ich nur in einer Geschichte war und nicht in der Wirklichkeit. Die Sogwirkung wurde hier noch verstärkt und betont, sodass ich das Buch irgendwann gar nicht mehr weglegen konnte.

Fazit

Trotz ein paar kleiner Schwächen konnte mich Die Jäger der Nacht überzeugen, was vor allem am Schreibstil und der nervenaufreibenden Atmosphäre lag. Die Idee gefällt mir auf jeden Fall supergut, ebenso wie der spätere Verlauf und das Ende, das mich wirklich überrascht hat. Gestört hat mich die Unklarheit, was denn nun eigentlich passiert ist und wieso. Gene ist ein toller Protagonist, allerdings wirkte er manchmal ein bisschen zu flach. Aber diese Schwächen machen das Buch noch längst nicht schlecht, weshalb ich ihm 3,5 von 5 Punkten gebe.

4 Kommentare:

  1. Hört sich gut an! Tolle Rezension:)
    Alles Liebe und hab eine tolle neue Woche!
    <3
    Catherine

    AntwortenLöschen
  2. Tolle Rezi, werds auf die Wunschliste tun, aber wie fast immer, auf Englisch:)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich hab echt immer Respekt vor allen, die englische Bücher lesen... Ich hätte da gar nicht die Konzentration für :)

      Löschen

Hi!
Ich freue mich über jeden Kommentar und versuche, so schnell wie möglich zu antworten.