20. Dezember 2013

Rezension: Der Joker

Infos zum Buch
Autor: Markus Zusak
Preis: 8,95 € (Taschenbuch)
Seiten: 448
Verlag: cbt
Einzelband

Kurzbeschreibung
In Eds Briefkasten liegt – eine Spielkarte. Ein Karo-Ass. Darauf stehen drei Adressen. Die Neugier treibt ihn hin zu diesen Orten, doch was er dort sieht, bestürzt ihn zutiefst: drei unerträglich schwere Schicksale, Menschen, die sich nicht selbst aus ihrem Elend befreien können. Etwas in Ed schreit: »Du musst handeln! Tu endlich was!« Dreimal fasst er sich ein Herz, dreimal verändert er Leben. Da flattert ihm die nächste Karte ins Haus. Wieder und wieder ergreift Ed die Initiative – doch wer ihn auf diese eigenartige Mission geschickt hat, ist ihm völlig schleierhaft.


Eigene Zusammenfassung
Ed hält sich selbst für den totalen Versager. Er ist 19, Taxifahrer und hat bisher absolut nichts erreicht. Doch eines Nachmittags ändert sich alles schlagartig: Ed findet in seinem Briefkasten eine Spielkarte, ein Karo-Ass. Darauf stehen drei Adressen. An jeder Adresse entdeckt Ed Menschen mit komplizierten Schicksalen. Er versteht nicht, wer oder was ausgerechnet ihn dazu auserwählt haben könnte, diesen Leuten zu helfen. Doch er spürt, dass die Erfüllung der Aufgeben wichtig ist, und so beginnt für ihn eine schwere, unglaubliche und unvergessliche Zeit...

Meine Meinung
Das Cover finde ich wirklich cool und es passt zum Buch. Man sieht darauf eine der Spielkarten, die Ed im Lauf des Buches erhält.
Ich lese nicht allzu oft Bücher ohne jegliche fantastische Elemente, aber Der Joker ist genau so ein Buch, und es hat mich positiv überzeugt. Die Geschichte könnte genau so in echt passieren, wie sie es im Buch tut, auch wenn man dafür einiges an Vorstellungsvermögen braucht.
Ein Loser, der an einer schweren Aufgabe wächst und schließlich ein wahrer Held wird - so was ließt man öfter. Aber Ed ist wirklich ein cooler Loser. Er jammert zwar herum und ist oft verzweifelt, doch er denkt auch über die Dinge nach, über die sonst niemand nachdenkt. Zum Beispiel hadert er mit sich selbst, als die Aufgaben grausame, aber gerechte Handlungen von ihm fordern. Man merkt deutlich, wie sehr ihn das Ganze eigentlich mitnimmt, jedoch wirkt Ed zu keinem Zeitpunkt wie eine Heulsuse. Er hinterfragt den moralischen Sinn einer jeden Aufgabe und denkt darüber nach, was denn nun zu tun ist. Seine Gefühle waren unglaublich gut dargestellt, so sehr, dass ich immer dann Angst bekam, wenn Ed Angst bekam und so weiter. Ich mochte ihn von der ersten bis zur letzten Seite und kann wirklich nichts an ihm kritisieren.
Zu den anderen Charakteren lässt sich leider nicht viel sagen, ohne zu spoilern, aber da gibt es den besten Freund, die unglaublich beleidigende Mutter, ein gewisses Mädchen und all die Leute, denen Ed mit der Erfüllung der Aufgaben helfen soll.

Ich muss sagen: Der Einstieg fiel mir schwer. Ich brauchte einige Seiten, bis ich wirklich in der Geschichte drin war. Der Schreibstil des Autors ist ein wenig eigentümlich, aber ich fand ihn gut! Es war halt am Anfang nur irgendwie... schwer. Dann ging es immer besser. Markus Zusak benutzt oft Metaphern oder Wortspiele, ohne jedoch kitschig oder übertrieben zu wirken. Der Schreibstil hält ein perfektes Gleichgewicht zwischen normal und abgedreht.


Ich frage dich: Was würdest du tun, wenn du an meiner Stelle wärst? Sag's mir. Bitte sag's mir!
Aber du bist von alledem weit entfernt. Deine Finger blättern diese Seiten um, die mein Leben irgendwie mit deinem verbinden. Deine Augen sind in Sicherheit. Diese Geschichte ist lediglich ein weiteres Kapitel in deinem Gehirn.

Dann war da die Spannung. Der Autor hat es geschafft, mich immer und immer weiterlesen zu lassen, was nach dem schweren Einstieg unglaublich leicht fiel. Es passiert mir nicht oft, dass ich mich bedingungslos auf jede Seite konzentriere, doch hier hat es ausnahmslos funktioniert.
Die Atmosphäre ist die einer leicht heruntergekommenen Stadt: im einen Moment ruhig und im nächsten nervenaufreibend. Ich fühlte mich schnell wie zuhause und nahezu alle Charaktere waren mir sympathisch.
Und, ganz wichtig, der Humor. Klar, es gab ernste und bedrückende Stellen, aber oft wurde die Geschichte von einem ganz besonderen, genialen Humor begleitet.

Fazit
In letzter Zeit, fällt mir auf, schreibe ich fast nur noch begeisterte Rezensionen. Aber ich bin froh darüber. In Der Joker geht es um ernste Themen, die jeden betreffen könnten und die die meisten Leute doch in eine kleine Ecke ihres Gehirns beiseiteschieben. Der Protagonist Ed ist einfach nur sympathisch und die Aufgaben, die er gestellt bekommt, haben es zum Teil wirklich in sich. Nach einem schweren Einstieg ließ sich das Buch flüssig lesen und aufgrund der Spannung kaum mehr beiseite legen. Ich vergebe 5 von 5 Punkten :)

5 Kommentare:

  1. Das klingt gut! Wenn ich nur schon was von Markus Zusak gelesen und mir nicht eine zeitweise Wunschlisten-Begrenzung gesetzt hätte, würde ich den Joker direkt auf die Bücherdieichhabenwill-Liste setzen :\
    Ich bin grad total neugierig darauf, was das wohl für Schicksale sind, denen Ed sich stellt *überleg*

    Liebe Grüße
    MissDuncelbunt

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    1. Das Buch ist TOTAL gut.
      Es sind die unterschiedlichsten Schicksale, schöne und traurige und unglaublich ungerechte... Aber ich verrate nichts :)
      Liebe Grüße
      Krypta :-)

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  2. Ich fand es auch voll super! Die Bücherdiebin hat mir nicht sooo gefallen, und der Anfang von Der Joker fiel mir auch sehr schwer. Aber ab einem Punkt fand ichs dann einfach nur toll ... - obwohl das normalerweise üüüberhaupt nicht mein Genre ist :)

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    1. Hoppala, falsches Profil ... ich komm mit den vielen Mailadressen immer durcheinander ... egal, ich bin DIE Sandra Pusteblume!^^

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    2. Ist schon okay, du bist die Sandra Pusteblume vom Pusteblumenblog :)
      Bei mir ist es genauso wie bei dir, das ist eigentlich auch so gar nicht mein Genre. Aber es war toll :))))) Eins der besten Bücher, das ich dieses Jahr gelesen habe.
      Die Bücherdiebin will ich vielleicht noch lesen, mal gucken.
      Liebe Grüße und vor allem
      Frohe Weihnachten :)
      Krypta :-)

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