26. Februar 2014

Rezension: Every day (von David Levithan)

Infos zum Buch
Autor: David Levithan
Preis: Etwa 9 € (Taschenbuch)
Seiten: 384
Verlag: Ember
Einzelband ?

Kurzbeschreibung
Every day a different body. Every day a different life. Every day in love with the same girl.
There’s never any warning about where it will be or who it will be. A has made peace with that, even established guidelines by which to live: Never get too attached. Avoid being noticed. Do not interfere.
It’s all fine until the morning that A wakes up in the body of Justin and meets Justin’s girlfriend, Rhiannon. From that moment, the rules by which A has been living no longer apply. Because finally A has found someone he wants to be with—day in, day out, day after day.  (Quelle)


Eigene Zusammenfassung
Jeden Tag wacht A in einem anderen Körper auf - mal als Junge, mal als Mädchen, manchmal dick, manchmal dünn, und ganz selten kommt es vor, dass er irgendwas gebrochen hat, wenn er erwacht. A hat sich an dieses Leben gewöhnt - bis er eines Tages im Körper eines Jungen namens Justin aufwacht und sich in dessen Freundin Rhiannon verliebt. Doch hat Liebe in der Gewissheit, jeden Tag jemand anders zu sein, überhaupt eine Zukunft?

Meine Meinung
Ich mag das Cover total. Die schlichten Farben lassen es sehr harmonisch wirken, und ich stelle mir die Menschen als A's Seele vor, die durch die Wolken von Körper zu Körper fliegt. Die Buchstaben von Autor und Titel sind leicht hervorgehoben und glänzen, und ich finde, es passt einfach alles sehr gut zusammen.
Meine Gefühle bezüglich dieses Buches sind wirr und lassen sich eigentlich kaum in Worte fassen. Als ich die letzte Seite beendete, habe ich mich seltsam gefühlt: Einerseits unendlich traurig, andererseits doch irgendwie zufrieden. Voll von Empfindungen, aber doch irgendwie erleichtert. Wütend, weil A's Schicksal so ungerecht ist. Froh, weil es ihm gelungen ist, seine Geschichte so selbstlos und perfekt und dennoch herzzerreißend zuende zu bringen. In Every day wird so viel angesprochen und hinterfragt: Kann man sein Leben leben, ohne länger als einen Tag ein- und denselben Körper zu besitzen? Wie egoistisch ist es, andererleuts Existenz zu seinen eigenen Gunsten auszunutzen? Hat man ein Recht auf Freunde und Liebe, wenn man eigentlich gar nicht wirklich da ist? David Levithan hat mich mit diesem Buch sehr nachdenklich gemacht, da es viel um Moral, Selbstlosigkeit und unser Verhalten anderen und uns selbst gegenüber geht.

A, der Erzähler der Geschichte, ist so gesehen eigentlich gar kein "der". A ist eine Existenz, die weder männlich noch weiblich ist und höchstens durch seinen jeweiligen Körper als eins davon definiert werden kann. Er selbst sagt im Buch, dass er die Wesen um sich herum nicht als Jungen, Mädchen oder Menschen überhaupt wahrnimmt, sondern als Individuen, die er nicht auf wesentliche Merkmale beschränkt. Doch ich schreibe hier jetzt einfach mal "er".
A hat schon viele Leben gelebt, ist daher unglaublich feinfühlig und hat gelernt, den Menschen schon im Vorraus anzusehen, was sie fühlen oder vorhaben. Ich fand es toll, seine Sicht mitzuerleben, einfach weil er so ein gutes, gutes Wesen ist und jedes Detail als besonders und nicht selbstverständlich ansieht. Er erzählt in Ich-Form und Gegenwart, wodurch ich das ganze Buch über eine starke Nähe zu ihm empfand.
Ich könnte euch hier jetzt was über Rhiannon erzählen und über all die Leute, deren Leben A je einen Tag lang lebt - mache ich aber nicht ;) Ehrlich, ich kann euch nichts erzählen. Ihr müsst das Buch schon selber lesen; es lohnt sich auf jeden Fall! Und die Charaktere sind sowieso alle genial. Alle.
The sound of words as they're said is always different from the sound they make when they're heard, because the speaker hears some of the sound from the inside.  (S. 71)
David Levithans Schreibstil ist toll, toll, toll, wirklich! Er schreibt so schön natürlich, dass man einfach immer weiterlesen möchte und am Ende des Buches erstmal denkt Hä? Wie, schon vorbei??? Auch hierzu kann ich nicht wirklich viel sagen, weil man es am besten selbst liest. Die Atmosphäre ist sehr lebendig, lustig und traurig und entspannt und spannend zugleich, aber nie überladen. Durch sie fühlte sich das Buch real an, wie etwas, das genau so und mit aller Selbstverständlichkeit auch außerhalb dieser 384 Seiten stattfinden könnte.
Und das Ende. Weinen und kiloweise Taschentücher verbrauchen wäre angemessen gewesen, aber ich schaffe es grundsätzlich kaum, bei Büchern oder Filmen zu weinen, obwohl dieses Ende wirklich unglaublich war! Traurig und doch sooo perfekt.

Fazit

Die Grundidee mit dem täglichen Wechsel des Körpers ist etwas ganz, ganz Besonderes,  besonderer als alles, was ich bisher je gehört habe. Die Charaktere, besonders A und Rhiannon, gehören ab jetzt zu meinen Lieblingscharakteren. Der Schreibstil auch. Die Atmosphäre auch. Ich bin immer noch geflasht von diesem Buch. Ich empfehle wirklich allen, es sofort zu lesen, und vergebe 5 von 5 Schmetterlingen und das Absolut-geniales-Buch-Label. Lest dieses Buch, es lohnt sich! :-)

2 Kommentare:

  1. Das Buch klingt richtig toll und deine Rezension hat mich überzeugt! Ich weiß nur nicht, ob ich es auf Englisch oder Deutsch lesen sollte, ich tendiere bisher zu letzterem, da ich bisher eher wenig auf Englisch gelesen habe. Wie würdest du denn das Englisch von der Verständlichkeit her einschätzen? :)

    Liebe Grüße
    Dana

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    1. Ich bin nicht soo supergut in Englisch, und das ist jetzt das dritte englische Buch, das ich beendet habe. Ich fand es, bis auf ein paar Stellen, sehr gut verständlich und habe auch nie den Faden verloren. Und es ist wirklich toll, ich kann es dir nur empfehlen :)

      Liebe Grüße :-)

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