16. Oktober 2013

Rezension: Ich fürchte mich nicht

Autorin: Tahereh Mafi
Preis: 16,99 €
Seiten: 320
Verlag: Goldmann
Reihe:
1. Ich fürchte mich nicht
1.5 Zerstöre mich Kurzgeschichte
2. Rette mich vor dir
3. Ignite Me (Originaltitel, erscheint in Amerika im Februar 
    2014)

Ihr Leben lang war Juliette einsam, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Doch Juliette beschließt zu kämpfen – gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. An ihrer Seite ein Mann, zu dem sie sich unaufhaltsam hingezogen fühlt. Ihn zu berühren ist ihr sehnlichster Wunsch  – und ihre größte Furcht ...


Eigene Zusammenfassung 
Seit 264 Tagen ist Juliette eingesperrt. 264 Tage allein in Isolationshaft. Denn sie besitzt eine ganz besondere Gabe – oder Fluch? Wann immer sie jemanden anfasst, nimmt sie ihm die Lebenskraft. Stehts war sie eine Ausgestoßene, hatte nie Freunde.  
Eines Tages landet ein Mann in ihrer Zelle. Adam. Juliette hat kaum Zeit, ihn kennenzulernen, denn sie wird in den Palast des Oberbefehlshabers Warner gebracht. Dieser plant, Juliettes Kraft für Folter und Hinrichtungen zu nutzen. Doch das Mädchen möchte kein Monster sein. Mit Adams Hilfe entwickelt sie Fluchtpläne, um Warners grausamen Plänen zu entkommen...

Meine Meinung 
Das Cover gefällt mir. Das Kleid des Mädchens wird nach unten hin zu Rauch oder Tinte, es wirkt rätselhaft. Im Hintergrund sind Hochhäuser sowie spröder, rissiger Boden zu sehen.
Ich muss zugeben, dass ich ziemlich lange gebraucht habe, um in dieser Geschichte Fuß zu fassen. Die ersten Kapitel zogen sich, aber dazu später mehr. 
Juliette, die die Geschichte in Ich-Form und Gegenwart erzählt, ist eine wahrhaft interessante Person. Durch ihre eigene Vergangenheit schwankt sie oftmals zwischen Gut und Böse. Sie will kein Monster sein, dass anderen wehtut oder sie umbringt. Andererseits würde sie sich gern rächen: an der Regierung, die sie eingesperrt hat; an ihren Eltern... Dieser innere Konflikt war für mich zwar nachvollziehbar, nahm aber stellenweise ziemlich viel Platz ein. 
Adam ist gerade am Anfang undurchsichtig und mysteriös. Juliette kennt ihn, fragt sich jedoch, ob er noch derselbe ist. Sie ist nicht sicher, ob er ernsthaft an ihr interessiert ist oder sie nur für die Regierung aushorcht. 
Den interessantesten Charakter hat, finde ich, Warner. So einem genialen Antagonisten bin ich schon lange nicht mehr begegnet. Einerseits will er Juliette für seine furchtbaren Zwecke einsetzen, andererseits scheint er tatsächlich von ihr fasziniert zu sein, nicht nur von ihren Fähigkeiten. Er ist ein skrupelloser, intelligenter und machthungriger Mensch, doch man merkt ebenso wie Juliette, dass sich dahinter noch mehr verbirgt.

Der Schreibstil ist interessant. Einige Sätze sind durchgestrichen, nämlich jene Gedanken, die Juliette eigentlich gar nicht haben will/darf/kann. Jene Gedanken, die ihr zu schaffen machen, die sie anwidern, die sie bereut. Das ist mir so noch nie begegnet. Außerdem waren die beschriebenen Gefühle sehr emotional und intensiv.  
Was mich genervt hat, waren solche Stellen, wo seitenweise gar nichts passierte. Für  meinen Geschmack kam sowas einfach zu oft vor. 
Das Ende hat mir sehr gut gefallen, sowie die gesamte Art, Fantasy und Dystopie zu vermischen.

Fazit
"Ich fürchte mich nicht" hat mir zwar einen schweren Einstieg beschehrt, aber auch große Gefühle, tolle Charaktere und eine spannende, düstere Hintergrundhandlung. Der Schreibstil ist wirklich außergewöhnlich und besitzt einen großen Wiedererkennungswert. Leider zog sich das Buch an manchen Stellen ziemlich, doch die letzten hundert Seiten waren einfach nur der Hammer. Ich gebe dem Buch 3,5 von 5 Sternen. Bis demnächst,

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